Waldbaden – nur ein modischer Trend?

Natur als Lebenselexier und Therapie

Ein Aufenthalt in der Natur oder im Wald ist seit jeher für die wohltuende Wirkung bekannt. Japan, ein Land mit vielen Menschen und enger Besiedelung, hat aus dieser Erkenntnis heraus ein Konzept entwickelt: Shinrin-yoku, das Waldbaden. Es ist als Therapie bereits seit 1982  anerkannt. Mittlerweile hat das Konzept  auch uns hier in Deutschland erreicht. Erste Heilwälder sind bereits offiziell ausgewiesen.

Aber ich habe keinen Wald in der nahen Umgebung – muss es immer Wald sein?

Nein, generell tut jeder Aufenthalt in der Natur einfach gut. Stellen wir uns den Großstädter vor, der seine 40-50 StundenArbeitsWoche in klimatisierten  Räumen unter künstlichem Licht verbringt. Der Auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Heimweg in blechernen Fahrzeugen unterwegs ist, entweder im Stau stehend oder im dichten Gedränge der Mitmenschen.  Und am Wochenende? Hier stehen häufig Haushalt oder Einkaufen sowie die  Pflege von Kultur  oder Freundschaften auf dem Programm – auch in geschlossenen Räumen. Die Nähe zur Natur ist selten erfahrbar.

Verbindung zur Natur

In der Natur sein und diese mit anderen Augen bewusst zu erleben, lässt uns eine Verbindung mit der Natur eingehen die wir als Gegengewicht zu unserem Alltag und als Energiequelle so bitter nötig haben.  Der prominenteste japanische Waldbadenexperte Prof. Qing Li  behauptete sogar, dass ein Tag im Wald die Killerzellen, die bei der Krebsabwehr eine zentrale Rolle spielen,  ansteigen.  Ich habe gelesen bis zu 40 %! Li weiter: Er brauche nur einmal im Monat drei Stunden in den Wald zu gehen, um seine Krebsabwehr zu steigern. Ob das stimmt?

Waldbaden – neumodischer Kram und Humbuk?

Nun, an der Ludwig-Maximilian-Universität in München wird daran ebenso geforscht wie auch im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Es scheint etwas dran zu sein an der positiven Wirkung – jedoch nicht nur in Bezug zum Wald sondern generell auch in Bezug zur Natur. Daher die Frage:

Hat der Wald den höchsten therapeutischen Nutzen?

NEIN! Die amerikanische  Universität Michigan hat herausgefunden, dass ein täglicher Spaziergang von 20- 30 Minuten im Grünen bereits das Level an Stresshormonen vermindern kann.  Ca. 20- 30 Minuten in einer Umgebung zu spazieren, die einem das Gefühl von Natur vermittelt, kann den Cortisolspiegel senken. Und damit sich positiv auswirken unter anderem auf Schlaf, Bluthochdruck oder auch auf eine Depression. FANTASTISCH SIMPEL!

Was Sie für sich tun können?

Eigentlich ganz einfach!

  1. Gehen Sie in den Wald oder in die Natur – und wenn Sie lieber in der Gruppe unterwegs sind, nutzen Sie gerne auch Gruppenangebote.
  2. Drosseln Sie ihr Tempo – es geht nicht um das Erlaufen von Wegstrecke sondern um das Erleben. Nehmen Sie Naturgeräusche wahr und lassen Sie den Alltagsballast bewusst los. Er wartet schon auf Sie, so oder so.
  3. Achten Sie auf Ihren Atem. Beobachten Sie sich bei der Ein- und bei der Ausatmung.
  4. Lassen Sie unangenehme Gedanken bewusst weiterfliegen wie die Wolken über Ihnen. Einfach ziehen lassen.
  5. Schließen Sie an einem Platz, an dem Sie sich wohlfühlen, die Augen und hören Sie intensiv in die Umwelt hinein. Nehmen  Sie das Summen von Bienen, das schmatzen von Eseln, das Rufen  der Vögel oder das Rascheln der Bäume oder Sträucher im Wind bewusst wahr …tauchen Sie ein in die Natur, verbinden Sie sich mit Ihr – Tanken Sie auf.

Lust bekommen?

Dann starten Sie einfach.

Und sollten Sie der Gruppenmensch sein:

  • Am 4. Mai 2019 findet die Kräuterwanderung statt in der Zeit von 13- 16 Uhr. Unter dem Motto Ruhe und Gelassenheit und unter Begleitung von Eseln, die die Gruppe unterstützen wird, das Tempo zu drosseln und Aufmerksamkeit auf die Natur zu richten .
  • Oder Sie machen einmal einen Eselspaziergang mit.

In diesem Sinne:

Nehmen Sie sich Zeit für sich,

Sie haben sonst keine.

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